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8/16/7:42 | Ausstieg aus der Eisenbahn?

Dies könnte ein sehr trauriger Artikel sein. Nachdem ich für einige Wochen an der Schulung zum Triebfahrzeugführer teilnahm, wurde ich vor wenigen Tagen ausgeschult. Grund dafür war wie zuvor befürchtet meine Farbschwäche. Aber am Boden bin ich wieder mal nicht.

Für viele Berufe, bei denen Farben sicherheitsrelevant sind, muss das Anomaloskop zwischen 0,7 und 2,0 ausgeben. Ich habe zwar schon geahnt, dass ich eine leichte Farbschwäche habe, aber jetzt habe ich es offiziell für meine Augen: 0,3 — eine deutliche rot-grün-Schwäche. Ich finde den Grenzwert viel zu hoch für meinen Wunschberuf, da ich nie praktisch annähernd Probleme hatte, etwa beim Erkennen von Signalen. Ich finde, dass diese Grenzwerte einer Realitäts-Prüfung untergeordnet werden sollten. Aber selbst wenn das geschehen würde: Die Schulung darf ich so schnell eh nicht fortsetzen. Der Zug ist ohne mich abgefahren.

Einige haben mich entsetzt gefragt, warum man mich überhaupt in die Schulung ließ, doch ich bin genau darüber sehr froh, denn so hatte ich die Gelegenheit, so viel über mein Spezialinteresse Eisenbahn zu lernen, wie nie zuvor! Es hat mir viel Spaß gemacht und ich bin jetzt um so mehr froh, so viele Fragen gestellt zu haben. Ich wusste, dass meine Zeit dort bald enden könnte und bereue nichts. Ich hätte nicht mehr rausholen können. Und auch die Menschen, die ich dort kennenlernte, waren sehr nett.

Ich weiß noch nicht, was ich als nächstes tun werde. Ich würde gerne irgendetwas machen, wo mein technisches Vorwissen in Informatik und Eisenbahn einen echten Mehrwert bringt. Ich habe schon einige Stellen kontaktiert. Was auch immer ich finde: Es muss ja nicht für immer sein. Ich habe mich inzwischen gut damit abgefunden, dass ich wie einige andere mehrere Berufe ausprobieren werde. Ist doch schön, die Abwechselung.

Ganz werde ich das Thema Eisenbahn auch nicht verlassen. Ich bin nun auch Mitglied beim Eisenbahnmuseum Aumühle und werde dort ab und zu mithelfen. Ich werde weiterhin viel über Eisenbahn lernen wollen. Ich werde die HSL-Akademie weiterhin besuchen an vereinbarten Tagen und dann winkt mir sogar der Simulator dort. Ich kann die monatlichen Besuchstage dort und die Akademie selber sehr empfehlen. Ich hoffe, dass ich mit manchen der Leute, die ich dort kennenlernte, in Kontakt bleiben kann. Die HSL-Warnweste werde ich stolz tragen beim Museum!