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Den Schock, über 18 Jahre alt zu sein, habe ich kaum überwunden. Dass ich über 20 Jahre alt bin, habe ich auch zu ignorieren versucht. Jetzt wird mir mal wieder klar, dass ich alt bin und dass das Leben, auf das ich seit meiner Jugend gewartet habe, wohl nicht mehr kommen wird. Ich werde wohl als wartender sterben; als jemand, der nicht sagen können wird, wofür er all das getan hat. Mir tun auch alle anderen Leid, die wieder quasi über Nacht 10 Jahre älter geworden und doch die selben geblieben sind. Es tut mir Leid für meine armen Eltern. Und für meine Großeltern. Und für alle anderen. Ich hätte diese Jahre mehr bereichern können. Ich bin aber trotz aller Verbitterung sehr dankbar für die wenigen Menschen, die ich als Freunde bezeichnen durfte. Ich war lange Jahre davon überzeugt, immer einsam sein zu werden. Heute würde ich dem Satz ein "fast" hinzufügen.