Neuigkeiten

⬅ Neuer Älter ➡

2020/1/25/17:31 | Opportunistischer pseudo-Aktivismus jetzt auch bei Spotify

Ich öffnete heute morgens Spotify und konnte es kaum fassen. Dort nimmt nun der "Künstler"-Reiter doppelt so viel Platz weg. Warum? Weil dort nun "Künstler*innen" steht. Ich rege mich nicht auf, da ich ignorant, konservativ oder Frauenfeindlich bin, wie aus dem passenden Artikel des RND hervorgehen könnte, sondern weil ich aus einer Fülle an Gründen gegen diese mit erhobenem Zeigefinger auferzwungenen Sprachreformen bin. Dieser Artikel ist übrigens ein gutes Beispiel für Fake-News von links. Dort ist von "Gender-Forschern" die Rede, die die Sternchen-Form empfehlen sollen. Auffällig selbst für einen Laien: Für dieses (Schein-) Argument gibt es keine Quellenangabe. Seriöse Medien hätten auf entsprechende wissenschaftliche Veröffentlichungen verwiesen. Nach meinem Wissensstand sind es nur wenige (teilweise selbsternannte) Gender-Forscher, die ernsthaft eine reale Verbesserung durch das automatistische Anfügen von "*innen" an alle Personenbeschreibungen erwarten. Viel relevanter als Gender-Forschung finde ich bei diesem Thema die Sprachwissenschaft, denn um Sprache geht es hierbei hauptsächlich! Insgesamt finde ich das Thema wichtig, nur sehe ich in der von oben nach unten erzwungenen Veränderung der Sprache keine Lösung sondern eher das Gegenteil. Besonders wenn man die so unterschiedlichen Perspektiven der urbanen Jugend und die der Landbevölkerung (die die Mehrheit im Volk ergo an der Wahlurne stellt) vergleicht, kann man nur zu mehr Besinnlichkeit aufrufen. Der sprachliche Aspekt dieser Debatte wird übrigens sehr gut von Tomas Kubelik in diesem Vortrag aufgedröselt.

Die Gegner dieser Änderungen sind übrigens nicht nur ein paar isolierte Hinterwäldler und AfD-Trottel, sondern quasi der Kern des angesehenen deutschen Literaturbetriebes. Ich äußere mich ungern öffentlich zu Politik, da es in beiden Lagern sehr viele gibt, die mit dem Finger am Abzug auf solch eine Angriffsfläche geradezu warten, statt sich um wichtigeres zu kümmern wie z. B. konstruktive Gespräche unter 4 Augen. Ich habe Twitter hauptsächlich wegen diesen Leuten verlassen.